Unsere Altersvorsorge ist das wichtigste Sozialwerk der Schweiz. Sie verbindet die Generationen, indem sie den Rentnerinnen und Rentner wirtschaftliche Sicherheit garantiert und damit die Jungen von der Betreuung und Finanzierung ihrer betagten Eltern befreit. Natürlich gäbe es bei den beiden Vorlagen zur Altersvorsorge noch Verbesserungspotential, doch im Vordergrund steht die Sicherung des Rentenniveaus und deren Finanzierung für die nächsten Jahre. Dem Rentenalter 65 auch für Frauen stehen Verbesserungen gegenüber, die insbesondere den Frauen, aber auch allen Menschen mit tiefen und mittleren Einkommen zu Gute kommen: Flexibilisierung des Rentenalters, Senkung des Koordinationsabzugs, Verbleib in der Pensionskasse bei Stellenverlust ab 58 Jahren und eine kleine Erhöhung der AHV-Rente für Neurentnerinnen und -rentner – der ersten realen Erhöhung seit 42 Jahren.

Die andere Vorlage, der Gegenvorschlag zur Volksinitiative für die Ernährungssicherheit, verankert in der Bundesverfassung, dass die Versorgung der Bevölkerung mit Lebensmitteln auch in Zukunft sichergestellt sein muss. Der neue Artikel legt fest, wie die Versorgung mit einheimischen und importierten Lebensmittel langfristig gesichert wird.

Für den sozialen Zusammenhalt in der Schweiz und gegen die existentiellen Ängste in turbulenten Zeiten der Weltpolitik, ist die wirtschaftliche Absicherung  im Alter und die zuverlässige Versorgung des Landes mit Lebensmitteln dringend notwendig. Alle Vorlagen entspringen einem Kompromiss: Damit Jung und Alt, Produzenten und Konsumenten von den Verbesserungen profitieren können, mussten alle auf ihre Maximalforderungen verzichten. Das ist gelungen, darum stimme ich dreimal Ja!

Thomas Hardegger, Nationalrat SP, Rümlang