Der Sinn der Versicherung ist es doch, dass wir uns gegen ein mögliches Risiko absichern. Die Folgen von Ereignissen, die mich alleine überforderten, würden von der grossen Zahl der Versicherungsnehmer gemeinsam getragen: Krankheit, Diebstahl, Arbeitslosigkeit, Unfall, Wasser, Feuer, Erdbeben und vieles mehr. Dabei hoffe ich trotzdem, dass ich nur die Prämie zahlen muss und nie den Schaden hinnehmen muss. Je grösser die Zahl der Versicherten ist – je solidarischer die Gemeinschaft – und desto stabiler ist die Risikoabdeckung.

Genau so ist es auch bei der Krankenversicherung und der AHV/IV.

In letzter Zeit wird vermehrt versucht, einen Konflikt zwischen den Generationen heraufzubeschwören. Im Kampf um neue Verträge ist den Versicherungen keine Behauptung falsch genug. Für die Sicherung der Altersvorsorge müssten die Jungen zu viel zahlen und die Krankenkassenprämien für die jungen Gesunden wären zu hoch. Wer so argumentiert, hat den Sinn einer Versicherung nicht begriffen. Umso mehr als es sich im Einzelfall als grundfalsch erweist. So gut wie Betagte in hohem Alter rüstig hinscheiden können, so kann ein Jugendlicher von einer unheilbaren Krankheit betroffen sein oder schwer verunfallen.

Die Generationen erbringen grosse Leistungen füreinander, die nie mit Geld aufgerechnet werden können. So wie viele Pensionierte die Enkelkinder betreuen, damit junge Eltern berufstätig sein können, so sorgen viele Erwerbstätige nebenbei auch noch für ihre pflegebedürftigen Eltern. Die heutigen jungen Menschen haben alle eine gute Ausbildung auf ihren Weg mitbekommen, die ihnen Wohlstand ermöglicht. Das danken sie, in dem sie der älteren Generation ein Alter in Würde sichern und die jüngere Generation wiederum gut ausbilden. So sind alle gut versichert.