Zur Aktionswoche Patientensicherheit

Die Patientenstellen beteiligen sich mit eigenen Diskussions- und Informationsanlässen an der gross angelegten nationalen Aktionswoche vom 14. – 18. September) zur Patientensicherheit. Sie bilden einen wichtigen Kontrapunkt zu den werbewirksamen Auftritte der Kliniken und Fachverbänden. Im Vordergrund stehen die vermeidbaren Behandlungsfehler, die jährlich bei über 2000 Patientinnen und Patienten zum Tode führen. Die Ursachen dafür sind Operationen ohne notwendige Routine, Verwechslungen bei Röntgenbildern oder Medikamenten, fehlende Hygienemassnahmen, Überversorgung, vieles andere mehr, die durch die Ökonomisierung der medizinischen Behandlung hervorgerufen werden. Dabei werden die Fehlerursachen von Fachleuten toleriert, beschönigt, sogar in Abrede gestellt – und ein Zentrum für Qualität und Transparenz, welches das Departement Berset fordert, wird mit allen Mitteln bekämpft.

 

Der Handlungsbedarf ist ausgewiesen. Seit Jahren setzen sich die Patientenstellen konsequent für die Patientinnen- und Patientensicherheit ein. Wissen ist Macht. Sie stärken die Patientinnen und Patienten in ihren Rechten und informieren die Bevölkerung mit öffentlichen Veranstaltungen und sensibilisieren die Gesundheitspolitikerinnen und -politiker im Kampf für die Patientensicherheit.

Die Nationalrätin Yvonne Gilli (SG.), Thomas Hardegger (ZH) und Jean-Francois Steiert (FR) beantworten am 16. September ab 13.00 Uhr im Zimmer 4 im Bundeshaus Fragen zu ihrem konkreten politischen Engagement für die Patientinnen und Patienten und berichten über Erfolge und Misserfolge in der Gesundheitspolitik (www.patientenstelle.ch).

Zahlreiche Spitalinfektionen könnten verhindert werden, würden die allgemein bekannten Hygienemassnahmen in den Kliniken, Heimen und Ambulatorien konsequent umgesetzt. Die Hygienefachfrau Corinne Stutz referiert am 17. September um 18.30 Uhr im Alten Stadthaus in Winterthur zum Thema und zeigt Möglichkeiten zum Schutz der Patientinnen und Patienten auf.

Die Spitäler und Fachpersonen können Fehler systematisch vermeiden, wenn sie das wollen, aber sie noch sind sie noch nicht dazu gezwungen. Sie müssen weder Kontrolle noch Sanktionen befürchten, noch gibt es gesetzliche Vorgaben, die Massnahmen zur Patientensicht verlangen. Den Preis bezahlen die Patientinnen und Patienten.

Darum braucht die Schweiz ein Zentrum für Qualität und eine konsequente Fehlerverarbeitungskultur. Dafür engagieren sich die Patientenstellen als gemeinnützige Vereine seit über 30 Jahren – und auch im Rahmen der Aktionswoche der Patientensicherheit.