Die Gold-Initiative verlangt, dass das Schweizerische Nationalbank SNB 20% ihres Vermögens zwingend in Gold anzulegen hätte, Verkäufe wären verboten und alle Goldreserven müssten in der Schweiz gelagert werden. Das soll der Schweizer Währung Stabilität verschaffen. Aber nicht die Grösse der Goldreserven begründet das Vertrauen in die Schweizerische Nationalbank und den Schweizer Franken, vielmehr ist es die Innovationskraft der Wirtschaft, die Inflation und Währungspolitik der SNB. 

 

Die starren Bestimmungen reduzieren den Handlungsspielraum und in bestimmten Fällen auch die Glaubwürdigkeit der SNB. Stellen Sie sich vor, der Goldpreis sinkt abrupt aus unerklärlichen Gründen – im Jahre 2013 waren dies zwischenzeitlich 30%: Sofort müsste viel Gold gekauft werden – zu jedem Preis, damit ein Vermögensanteil von 20% gewährt bleibt. Da kein Gold verkauft werden darf, könnte es dazu führen, dass im Extremfall die Bilanz der SNB fast nur noch aus Gold bestünde. Die Reserven dürften dann in Notlagen auch nicht verkauft werden, um einer wirtschaftlichen Krise entgegenzuwirken.

Wird der Handlungsspielraum der SNB eingeschränkt, sind Interventionen zu Gunsten eines angemessenen Wechselkurses des Schweizer Frankens gefährdet und auch der an Bund und Kantone ausgeschüttete Ertrag würde wohl negativ beeinflusst. Uns Steuerzahlende würde dies gemäss Studie jährlich pro Person 800 Franken kosten, denn der Bund und die Kantone müssten die Ausfälle durch Steuererhöhungen ausgleichen. Darum Nein! zur untauglichen Goldinitiative.