heute, 17.9.2019, am WHO-Welttag der Patientensicherheit eingereichte Interpellation: Was macht die Schweiz, damit fehlerhafte Behandlungen reduziert werden? Wie engagiert sich die Schweiz in der internationalen Zusammenarbeit, damit weniger Menschen Opfer von Behandlungsfehlern werden?

Welttag der Patientensicherheit

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erklärt den 17. September zum «Welttag der Patientensicherheit». Der Tag findet zum ersten Mal statt und soll auf das Thema der Patientinnen- und Patientensicherheit aufmerksam machen. In vielen Ländern würden Wahrzeichen in orange angestrahlt, darunter die Pyramiden in Ägypten und die Wasserfontäne in Genf. Was längst bekannt ist, bestätigt die WHO von offizieller Stelle und setzt ein markantes Zeichen.

Millionen Menschen weltweit kommen nach Angaben der WHO jährlich bei medizinischen Behandlungen zu Schaden. «Jede Minute sterben fünf Menschen wegen fehlerhafter Behandlung», sagte WHO-Chef Tedros Adhanom Ghebreyesus in Genf. Die Behandlungsfehler sind vielfältig, ebenso die Gründe und sie sind vor allem ein globales Problem», wie der WHO-Verantwortliche Neelam Dhingra-Kumar in den Medien sagt. Dabei sind alle Länder betroffen, unabhängig des Grades ihres Wohlstandes und/oder der Höhe der Gesundheitskosten. Mit mehr Sicherheit lässt sich vor allem sehr viel Leid, aber auch Geld sparen.

In diesem Zusammenhang bitte ich den Bundesrates um Beantwortung nachfolgender Fragen:

  1. Wie unterstützt der Bundesrat den „Welttag der Patientensicherheit“?
  2. Gemäss WHO kommen weltweit offenbar Millionen Menschen jährlich bei medizinischen Behandlungen zu Schaden. Die Fehler und Qualitätsmängel verursachen sehr viel Leid und hohe Kosten. Wie zeigt sich die Situation in der Schweiz? Wie viele Patientinnen und Patienten sind in der Schweiz von Qualitätsmängel betroffen? Wie viel Geld könnte mit Qualität gespart werden?
  3. Es macht den Eindruck, dass die Verantwortlichen der Behörden und der Leistungserbringern die Qualitätsmängel bei der Sicherheit der Patientinnen und Patienten tolerieren und zu wenig dagegen unternehmen. Teilt der Bundesrat diese Ansicht?
  4. Welche verbindlichen Massnahmen zur Sicherheit der Patientinnen und Patienten ist er bereit umzusetzen?
  5. Wie engagiert sich der Bundesrat für die Patientensicherheit in der internationalen Zusammenarbeit?
  6. Ist er bereit, den «Welttag der Patientensicherheit» in der Schweiz zu etablieren und jedes Jahr Massnahmen zur Verbesserung der Sicherheit der Patientinnen und Patienten zu realisieren?
  7. Dieses Jahr werden erst wenige Wahrzeichen in oranger Farbe leuchten. Ist er bereit, das Bundeshaus im kommenden Jahr am Tag der Patientengesundheit orange beleuchten zu lassen?