Bundesrat und Parlament wollen eine 2. Tunnelröhre am Gotthard. Wir müssen uns jetzt gegen dieses Projekt wehren. Eine 2. Röhre am Gotthard ist eine massive Geldverschwendung, missachtet den Alpenschutzartikel in der Bundesverfassung und verhindert die Lösung dringenderer Verkehrsprobleme.

 

Geldverschwendung. Die Sanierung des heutigen Gotthardtunnels mit einer zweiten Tunnelröhre kostet rund 2 Milliarden Franken mehr, als eine Sanierung ohne zweite Röhre. Das Geld, das so am Gotthard verschwendet wird, fehlt anschliessend in den Agglomerationen. Die 2. Röhre setzt ein falsches Zeichen Richtung Europa. Die bisherige Schweizer Verkehrspolitik – die Verlagerung der Güter von der Strasse auf die Schiene – wird untergraben. Dies gefährdet zusätzlich die Rentabilität der milliardenschweren Investitionen in die NEAT.

Alternativen. Es gibt günstigere Alternativen für eine Sanierung ohne zweite Tunnelröhre. Während der Sanierung der heutigen Tunnelröhre können die Lastwagen mit der Bahn durch den neu eröffneten Neat-Eisenbahntunnel am Gotthard transportiert werden. Das ist technisch machbar und viel günstiger. Auch für die Personenwagen kann die SBB eine Lösung anbieten.

Salamitaktik. Dass nach dem Bau einer zweiten Tunnelröhre nur jeweils eine Spur offen bleibe, glaubt niemand im ernst. Ist die 2.Röhre erst mal gebaut, folgt angesichts der paar Stauwochenenden schnell der Ruf, die Investition auch zu nutzen. Das ist reinste Salamitaktik, womit der in der Bundesverfassung festgeschriebene Alpenschutz verletzt wird.

Wir müssen die Verkehrsprobleme dort lösen, wo sie am grössten sind. Das sind nicht die Wochenend-Staus am Gotthard, sondern die täglichen Staus in unseren Agglomerationen und Dutzende überlastete Ortsdurchfahrten. Tausende von Anwohnerinnen erwarteten eine Entlastung und eine Verbesserung der Verkehrsverhältnisse. Ein Vergleich: Am Gotthard verkehren 17'000 Fahrzeuge pro Tag. Auf dem Zürcher Nordring sind es 140'000 Fahrzeuge, vor Basel oder zwischen Lausanne und Genf fahren jeden Tag 70'000 Fahrzeuge. Das Geld, das in die 2. Röhre investiert wird, fehlt bei der Lösung der Verkehrsprobleme in den Agglomerationen.

Dank über 125‘000 Personen, die das Referendum ergriffen haben – davon viele aus dem Tessin und Uri, können wir an der Urne die Geldverschwendung verhindern, damit die Verkehrsprobleme ökologisch und am richtigen Ort gelöst werden.