In der ganzen Diskussion um die öffentliche Krankenkasse wird eine Forderung kaum beachtet. Zu den Organen der neuen Institution steht neu in der Bundesverfassung(Art. 117 Abs 3,  2.Satz):„Deren Organe werden namentlich aus Vertreterinnen und Vertretern des Bundes, der Kantone, der Versicherten und der Leistungserbringer gebildet.“

 

Erstmals werden die Anliegen der Versicherten direkt eingebracht. Nicht das Seilziehen um das Mengenwachstum, die Steigerung der Fallzahlen in den Spitälern, um die Managerlöhne, der Medikamentenpreise und die Chefarzthonorare werden die Ausgestaltung bestimmen. Nein, das was die Versicherten als potentielle Patientinnen und Patienten wirklich interessiert, erhält ebenfalls Gewicht. 1. Die Qualität der medizinischen Leistung steht im Vordergrund, damit unnötige Folgekosten und unwirksame Therapien verhindert werden können. 2. Der diskriminierungsfreie Zugang zu Behandlungen und Medikamenten ist garantiert, damit nicht die Kasse entscheidet, ob die Patientin der Therapie „würdig“ ist und die sogenannt „schlechten Risiken“ abwimmelt. 3. Die Investitionen in die Prävention zum Wohle der Betroffenen lohnen sich, weil Krankheiten verhindert werden und damit die Prämien günstiger werden, indem sie weniger stark steigen oder gar sinken. 4. Eine faire Behandlung bei der Abwicklung der Kostenbeteiligung ist gewährleistet, indem Tricksereien der Kassen unterbleiben, sich an den pflichtigen Kosten zu beteiligen. 5. Vereinbarungen von Kassen die Ärzten, die diese an Einsparungen beteiligen und die den Patienten nicht bekannt sind, gibt es nicht mehr. Die Patientenstellen und die Stiftung für Konsumentenschutz wären geeignete Organisationen, um die Interessen der Versicherten in der neuen öffentlichen Krankenkasse zu vertreten.

Während heute die Krankenkassen Millionen in die Kampagne zur Bekämpfung der öffentlichen Kasse stecken – und damit auch die zukünftige Mitsprache der Versicherten verhindern, sind die Prämienzahlerinnen und –zahler von den Managern ihrer Kassen gar nie gefragt worden, ob sie damit einverstanden sind. Die Versicherten gewinnen, die die Manager verlieren – gut für sie müssen die Versicherten (noch) nicht gefragt werden.